T904C Filter Coupler


Einleitung:

Das hier ist mein dritter Clone des 904 - Filtertrios, nämlich der T904C Filter Coupler. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei nicht um einen Filter im eigentlichen Sinne, sondern um ein Modul, welches die Filter 904A Voltage Controlled Low Pass Filter und 904B Voltage Controlled High Pass Filter auf eine Art und Weise koppelt, dass zusätzliche Filterfunktionen, nämlich Bandpass - und Bandsperr - Funktionen ermöglicht werden.
Um das zu erreichen wird ein Eingangssignal, welches in den Filtercoupler gefüttert wird an die 904a und b - Filter entweder seriell oder parallel weitergeroutet. Ein paralleles Routing bewirkt eine Bandsperre, ein serielles einen Bandpass.
Zwei Steuerspannungen können dem Filtercoupler zur Verfügung gestellt werden: Zur Modulation der Bandbreite der ausgewählten Filterschachtelung / Bandfunktion und zur Modulation der zentralen Filterfrequenzen im Spektrum. Diese Werte können auch von korrespondierenden Reglern manuell eingestellt werden.
Da dieses Modul lediglich einen Audiosignal- und Steuerspannungsrouter darstellt ist klar, dass die Modulfunktionen auch manuell durch entsprechende Patches nachgebildet werden können. Aber da hier alle Signale intern über Flachbandkabel geroutet werden, ist es viel weniger Arbeit und Patchaufwand, zwischen den Standardfilterfunktionen der 904a und b - Filter und den Bandfunktionen des Couplers hin und her zu schalten.


Schaltung:

Ich habe bisher zwei verschiedene Schaltungen für den 904c - Coupler gefunden. Gemäß meiner Spice-Simulationen gibt es jedoch keinerlei Unterschiede im Signalverhalten bzw. Steuerspannungsverhalten zwischen den Versionen. Oder ich habe die Unterschiede einfach nicht gefunden. Also habe ich mir eine ausgesucht und danach den Prototypen gebaut, natürlich nach detaillierter Simulation der Startup- und Testprozedur.
Und hier ist das Spicemodell der Originalschaltung. Achtung: Anklicken der Schaltung bedeutet Akzeptanz des Disclaimers am Seitenende!
Das Spicemodell zeigt den Funktions-Drehschalter in der Position "Bandsperre".
Obere Hälfte der Schaltung: Die 904a und b - Filter, zu denen das Eingangssignal geroutet wird sind als 100k - Widerstände repräsentiert, wie es die Startup- und Testprozedur des originalen Couplers fordert. Die Filter-Ausgangssignale werden über R24 und R25 gemixt und mittels eines einfachen wechselspannungsgekoppelten Transistor-Ausgangsbuffers (Q5) ausgekoppelt.
Untere Hälfte der Schaltung: Die Steuerspannungen für die Zentralfrequenz und die Bandbreite sowie die entsprechenden per Regler eingestellten Steuerspannungen werden von dem Doppel-Differenzverstärker um Q1 bis Q4 (Moog Standardarchitektur für tiefpassgefilterte aktive Eingangs-Mischstufen) gemixt und von ihrer Amplitude her angepasst. Die resultierende Steuerspannungsmixtur wird zu den internen Steuerspannungsknoten der 904a und b Filtermodule geroutet.
Im Spicemodell sind die Steuerspannungseingänge nicht angeschlossen und die Zentralfrequenz- und Bandbreitenregler sind beide auf kleinste Werte eingestellt.


Setup und Test:

Das Moog-Servicemanual beinhaltet eine detaillierte Setup- und Testprozedur, die ich hier nicht wiederholen will. Ich bin nach dieser Prozedur sowohl in meiner Spice-Simulation als auch beim Bau meines Prototypen vorgegangen; alles hat auf Anhieb funktioniert, so dass mein Prototyp jetzt im fertigen Modul seinen Dienst verrichtet.


Ersatzteile:

Ich habe versucht, das Modul so genau wie möglich nach den Originalplänen zu bauen. Nichtsdestotrotz musste ich ein paar Bauteile durch aktuelle ersetzen:
  • 2n3392 Transistoren wurden durch BC547C - Typen im Steuerspannungspfad und durch den Low Noise Typ BC550C im Audio-Pfad ersetzt.
  • 2n4058 Transistoren wurden durch BC557C - Typen im Steuerspannungspfad und durch den Low Noise Typ BC560C im Audio-Pfad ersetzt.
  • Alle Dioden sind 1N4148
  • Alle Widerstands- und Kondensatorwerte wurden durch solche aktueller Wertebereiche ersetzt (z. B. C 200uF => C 220uF)
  • R27 wurde von 680R auf 3k3 erhöht, um eine 1:1 - Verstärkung des T904-C zu erreichen, da die gekoppelten Filtermodule T904-A und T904-B anscheinend eine höhere Dämpfung aufweisen als die Originale.


Frontend:

Das Frontpanel sieht denen der 904a und b - Filter ziemlich ähnlich - bis auf funktionsbedingte Unterschiede natürlich.
Es hat die doppelte Moog-Standardbreite (2 x 2.125"). Die Funktionen des "Human Interface" (Klinkenbuchsen, Schalter, Potis) meines T904C sind identisch zum Original.
Die Spannungswerte, die um die FIXED CONTROL VOLTAGE - Potis (BANDWITH und CENTER FREQUENCY) herum eingraviert sind, sind eine Fälschung, da die dahinterliegende Schaltung lediglich einen Teilbereich dieser Spannungen liefern kann (siehe Schaltung), aber die Reaktion des Moduls darauf ist genau so, als wäre die eingestellte Spannung an einem der Steuerspannungseingänge tatsächlich angelegt worden.
Der Funktions-Drehschalter bestimmt das Signalrouting und damit die Bandfunktion. Die OFF-Position koppelt die 904a und b - Filter vom 904c ab, um sie in ihrer eigentlichen Funktion zu nutzen.
Die 6.3 mm Klinkenbuchsen tun das, was darüber eingraviert ist. Es gibt keine Regelpotis dafür; das wird durch vorgeschaltete 995 Attenuator-Module erledigt.


Platine des T904C:


  • Platinenmaße: 80 x 95 mm
  • Untere Seite: Die lokale Spannungsversorgung, die Drehschalter-Anschlüsse und die Flachbandkabelanschlüsse zu den Filtermodulen 904a und b.
    Im Gegensatz zu den originalen Moog-Modular - Konzepten habe ich eine symmetrische +/- 15V Spannungsversorgung vorgesehen. Die wird dann von Spannungsreglern in die tatsächlich benötigten +12V / -6V gebracht. Benefit ist eine höhere Stabilität der Versorgungsspannung.


Vollständiges Modul:




Soundbeispiel
  • Band reject: Eine Sequenz mit Bandbreitenmodulation im Bandsperrmodus. An einem Ende des Modulationszyklus hört man lediglich Bässe und Höhen, am anderen Ende dominieren die Mitten.
  • Band pass: Eine Sequenz mit Center Frequency Modulation im Bandpassmodus. Man kann die sich bewegende Cutoff Frequency des Bandpass hören.



Bei Fragen oder Anmerkungen:
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