Moog VCF

Ok, nach nun 4 Jahren Bauzeit habe ich einen ganz besonderen Klassiker der analogen Synthesizer-Module aufgebaut, nämlich ein Moog VCF bzw. ein auf einer Transistorleiter basierendes Filter.

Dies hier ist das zweite VCF-Modul, welches ich realisiert habe. Das erste ist das 12db Formant VCF - Modul aus dem Buch MSS2000 von HaJo Helmstedt. Das Moog VCF hier stammt zwar auch aus dem Buch, aber dort fehlt die gepufferte Auskopplung des gefilterten Signals, wie es das Moog'sche Patent eigentlich vorsieht. Daher habe ich zum Teil die erweiterte Schaltung des ASM2 bzw. Rick Jansen bei meiner Filterrealisierung verwendet, die selbiges vorsieht.

Das Filter verfügt über zwei Signaleingänge, einen Steuerspannungseingang, einen Regler für die Resonanz, zwei Modulationseingänge und den CutOff - Regler.
Die Resonanz kann soweit aufgedreht werden, bis das Filter von selbst anfängt mit einem Sinussignal zu schwingen. Das Filter kann dann als Sinus-VCO betrieben werden, wobei allerdings keine Temperaturkompensation des Expo-Konverters vorgesehen ist und damit die Stimmstabilität nicht gewährleistet ist. Das hat Rick Jansen in seiner Schaltung allerdings gemacht (s. u.).


Platine des Moog VCF



Oben: Die Platine des Moog VCF.

Ich habe mit auf die Platine noch die von HaJo Helmstedt geforderte Testschaltung zum Ausmessen der Filtertransistoren aufgenommen (unten links) und den ersten Satz von Transistoren auch brav ausgemessen. Aber was soll ich sagen, als ich testweise einen nicht ausgemessenen Satz verwendet habe (ich habe aus kleinen Buchsenleisten Transistorfassungen gemacht), klang das Filter nicht anders. Daher habe ich beschlossen, das Ausmessen der Transistoren den Puristen zu überlassen.


Vergleich der Filteroszillogramme

Ich habe mal ein Rechtecksignal in das 12db State-Variable-VCF und in das 24db Moog VCF gegeben und das Ausgangssignal bei vergleichbaren Filtereinstellungen fotografiert.


Output 12db State-Variable-Filter


Output Moog VCF


Anscheinend tritt beim Moog VCF die Resonanz nur bei der unteren Halbwelle auf. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich glaube nicht, daß ein Fehler auf der Platine vorliegt, da das Filter das tut, was es soll. Auch bei der Eigenresonanz ensteht ein recht sauberer Sinus, der zwar zwischen 90 Grad und 180 bzw. zwischen 270 und 360 Grad ein wenig steiler verläuft als in den anderen Phasen, aber es ist eindeutig ein Sinus.

Update 18.07.2006: Ich habe mittlerweile den zweiten Moog-VCF aufgebaut, aber diesmal streng nach dem Bauplan aus dem Buch von HaJo Helmstedt. Dieses Modul verhält sich eher so, wie ich es mir vorgsestellt habe. Das Ausgangssignal eines Rechtecks mit hoher Resonanz sieht auch so aus wie im Bild des 12db VCFs, nur etwas dichter. Das Filter klingt immer noch etwas bissig, aber in der Grenzregion zur Eigenresonanz sehr viel besser und angenehmer als bei meiner ersten Modulversion, die ich ja ein wenig modifiziert hatte.


Schematic:
Die Schaltung stammt aus dem Buch "Formant Pro MSS2000" von HaJo Helmstedt. Die modifizerten, mehr Moog entsprechenden Schaltungen befinden sich unter:

Soundbeispiele:
Bei voll aufgedrehter Resonanz und einem vorhanden Eingangssignal kommt es zu rauschenden / prasselden Verzerrungen, die mir persönlich nicht so gut gefallen. Am besten klingt das Filter kurz vor der Eigenresonanz.

Nachbauhinweise:
Falls man Moog folgt und das Filtersignal hochohmig auskoppelt, so muß man ein wenig mit dem Verstärkungsfaktor des Differenzverstärkers experimentieren, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Es gilt: Je geringer die Verstärkung, desto geringer das Eigenrauschen des Filters. Es muß also die geringstmögliche Verstärkung gefunden werden, bei der das Filter noch eine Eigenresonanz entwickeln kann.


Bei Fragen oder Anmerkungen:
Mail to: Carsten Tönsmann

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